Das Entfernen von Pestiziden aus rohen Lebensmitteln ist bis zu einem gewissen Grad möglich, aber keine Reinigungsmethode ist zu 100 % wirksam – und Kochen führt auch nicht immer dazu, dass Pflanzenschutzmittel vollständig abgebaut werden. Dennoch kann richtiges Waschen und Garen die Rückstände der meisten Pestizidarten deutlich verringern.
Wie kann man Pestizidrückstände auf rohen Lebensmitteln reduzieren?
Waschen mit Natron (Natriumbicarbonat)
Natron kann helfen, einige Pestizidrückstände – insbesondere Organophosphate und Pyrethroide – auf der Schale von Obst und Gemüse zu zersetzen und effektiv auszuwaschen. Geben Sie beim Waschen das Gemüse in eine Schüssel mit Wasser. Fügen Sie 2 gehäufte Teelöffel Natron pro Liter Wasser hinzu. Lassen Sie das Obst/Gemüse 15–20 Minuten einweichen und spülen Sie es anschließend gründlich mit sauberem Wasser ab.
Essig
Essig kann in geringem Maße zur Neutralisierung von Pestizidrückständen beitragen, wird jedoch hauptsächlich wegen seiner antibakteriellen Wirkung verwendet. Fügen Sie dem Waschwasser etwa 300 ml Essig pro Liter Wasser hinzu – aus Kostengründen eignet sich besonders weißer Essig. Lassen Sie die Lebensmittel 10–15 Minuten einwirken und spülen Sie sie danach gründlich mit sauberem Wasser ab.
Spülen mit klarem Wasser
Fließendes Leitungswasser kann – je nach Chemikalie und Produktart – 10–80 % der oberflächlichen Pestizide entfernen. Die meisten modernen Pestizide sind wasserlösliche Chemikalien. Mehrfaches Einweichen in sauberem Wasser und anschließendes gründliches Abspülen unter fließendem Wasser kann helfen, Oberflächenrückstände zu reduzieren.
Schälen und Bürsten
Pestizide, die sich auf der Schale von Obst oder Gemüse befinden, können durch Schälen, Bürsten oder kräftiges Reiben teilweise entfernt werden. Der Nachteil des Schälens besteht jedoch darin, dass sich die meisten Nährstoffe und Ballaststoffe direkt in oder unter der Schale befinden.
Baut Kochen Pestizide ab?
Kochen kann dazu führen, dass bestimmte Pestizide teilweise zerfallen, jedoch nicht alle. Hitzeempfindliche Pestizide, wie z. B. organophosphathaltige Verbindungen, können während des Kochens (z. B. beim Kochen, Dämpfen oder Braten) abgebaut werden.
Hitzestabile Pestizide – insbesondere systemische, also vom Pflanzengewebe aufgenommene – bleiben selbst nach dem Kochen aktiv. Kochmethoden, die den Wassergehalt der Lebensmittel reduzieren (z. B. Grillen oder Frittieren), können die Konzentration solcher hitzestabilen Pestizide sogar erhöhen, wodurch sie noch schädlicher werden.
Fazit
Diese Hausmittel können die Reaktion von Schnelltests neutralisieren oder maskieren, was zu falsch-negativen Ergebnissen führen kann. Das bedeutet jedoch nicht, dass das Lebensmittel sicher ist. Die einzig echte Lösung für Lebensmittelsicherheit besteht darin, pestizidfreie Produkte zu identifizieren und zu konsumieren.
Der Abbau einer Chemikalie bedeutet nicht automatisch, dass die entstehenden Stoffe ungefährlich sind. Einige Pestizide verwandeln sich in toxische Nebenprodukte (z. B. Chlorpyrifos → TCP, das ebenfalls giftig ist).
Kurz gesagt: Auch wenn ein Pestizidtest, das Waschen mit Natron oder Kochen ein sauberes Ergebnis zeigt, ist nicht garantiert, dass die Rückstände vollständig unschädlich sind. Daher sollten Sie sich nicht ausschließlich auf solche „Neutralisationsmethoden“ verlassen. Kaufen Sie wann immer möglich biologische oder lokal angebaute Produkte und analysieren Sie deren Ausgangszustand mit PESTEST.